Noch in den 30er Jahren in acht Sprachen übersetzt, blieb dieser Roman deutschen Lesern bis nach dem Zweiten Weltkrieg vorenthalten. Diese neue Ausgabe, im Wortlaut der Erstausgabe von 1935, bietet im umfangreichen Anhang eine Fülle von Material zur Entstehungs- und Wirkungsgeschichte. - Verdun, Inbegriff für die erste große Materialschlacht und Massengrab im Ersten Weltkrieg, wird für den Schriftsteller Bertin zum Ort des Umdenkens. Ebenso erbittert wie vergeblich arbeitet der - in doppelter Bedeutung - kurzsichtige Intellektuelle an der Aufdeckung eines Mordes. So stark sich Zweig gegen den Krieg und für Recht und Gerechtigkeit engagiert, er ist zugleich Realist. Die Erfahrungen der geschichtlichen Entwicklung bis 1933 vor Augen, demonstriert er im Roman, wie gerade die gefährlichen Figuren unter den Etappenoffizieren mit ihren chauvinistischen Parolen in den letztlich mörderischen Intrigen siegen.
Die Berliner Ausgabe wird herausgegeben von der Humboldt-Universität zu Berlin und der Akademie der Künste, Berlin. Bislang liegen acht Bände vor. Wissenschaftliche Leitung: Frank Hörnigk in Zusammenarbeit mit Julia Bernhard. In Vorbereitung: Der Streit um den Sergeanten Grischa (Frühjahr 2002); Das ostjüdische Antlitz/Das neue Kanaan (Frühjahr 2003)
Über den Autor Arnold Zweig
Arnold Zweig wurde 1887 in Groß-Glogau (Schlesien) als Sohn eines jüdischen Sattlermeisters geboren. Studierte u. a. in Breslau, München, Berlin Germanistik, moderne Sprachen, Philosophie und Psychologie. Bekanntgeworden mit "Novellen um Claudia" (1912). Armierungssoldat in Serbien und vor Verdun, ab 1917 Schreiber und Zensor in der Presseabteilung Ober-Ost. 1919-1923 lebte er am Starnberger See, danach in Berlin. Neben Novellistik und Dramatik entstanden Publikationen und Vorträge über Judentum, Antisemitismus und die Lehre Sigmund Freuds. 1933-1948 Exil in Palästina, Oktober 1948 Rückkehr nach Berlin (Ost). Präsident der Akademie der Künste bis 1953 und des deutschen PEN-Zentrums. Arnold Zweig starb 1968 in Berlin.Novellistik, Dramatik, Romane u. a.: Der Zyklus Der große Krieg der weißen Männer: Der Streit um den Sergeanten Grischa (1927), Junge Frau von 1914 (1931), Erziehung vor Verdun (1935), Einsetzung eines Königs (1937), Die Feuerpause (1954), Die Zeit ist reif (1957); De Vriendt kehrt heim (1932); Das Beil von Wandsbek (1943 in Hebräisch, 1947 in Deutsch); Traum ist teuer (1962).Meron Mendel
, geboren 1976, wuchs in einem Kibbuz auf. Er studierte in Haifa und München Pädagogik und Jüdische Geschichte, promovierte in Frankfurt am Main und ist hier Professor für Soziale Arbeit sowie Leiter der Bildungsstätte Anne Frank. Sein Buch »Über Israel reden. Eine deutsche Debatte« stand 2023 auf der Shortlist des Deutschen Sachbuchpreises.
Das Favoritbuero wurde 2013 von Bettina Arlt und Lena Kleiner gegründet. Die Hauptbereiche des Büros für Gestaltung sind Buchcover, Editorial, Visual Identity und Marketing (on- und offline). Zu den Kunden gehören diverse Verlage, unter anderem btb, Die Andere Bibliothek, dtv, Eisele, Goldmann, Harper Collins, Hoffmann & Campe, Knesebeck, Kiepenheuer & Witsch, Klett Cotta, Manesse, Penguin, Piper, Rowohlt und Ullstein.