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Gott, Geld und Glück von Jochen Hörisch

Zur Logik der Liebe in den Bildungsromanen Goethes, Kellers und Thomas Manns
CHF 21.20
Verlag: Suhrkamp
ISBN: 978-3-518-11180-2
GTIN: 9783518111802
Einband: Kartonierter Einband (Kt)
Verfügbarkeit: Lieferbar in ca. 5-10 Arbeitstagen
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Die Literatur zu den kanonischen Bildungsromanen von Goethe, Keller und Thomas Mann ist kaum mehr überschaubar. Sie hat diese Romane jedoch nicht etwa verständlich, sondern vielmehr unlesbar gemacht. Sie hat, von wenigen Ausnahmen abgesehen, die irritierenden Einsichten aus »Wilhelm Meisters Lehrjahren«, aus dem »Grünen Heinrich« und aus dem »Zauberberg« systematisch verdrängt, anstatt sie mit tiefsitzenden Vorurteilsstrukturen zu konfrontieren. Deshalb unternimmt Hörischs Arbeit den Versuch, die vermeintlich vertrautesten Bildungsromane gegen den Strich ihrer etablierten Deutung zu lesen. Methoden, die von der Literaturwissenschaft immer noch eher skeptisch betrachtet werden (wie Psychoanalyse, Semiologie, Kritische Theorie und Ethnologie), haben diesen Versuch ermutigt. Sein Ergebnis: die Bildungsromane werden einen fremden und befremdeten Blick auf die eigene Kultur und die bürgerlichen Sozialisationsweisen, von denen sie berichten. Und sie erzählen davon, wie der Prozeß der Zivilisation, dem die Romanprotagonisten paradigmatisch unterworfen sind, zunehmend Möglichkeiten glücklicher und glückender Selbsterfahrung vertreibt. Dennoch bebildern die Bildungsromane keine traurige Wissenschaft. Denn sie berichten auch von den Listen und Nebenwegen, die angesichts von Ordnungen, an denen die Wünsche der Helden »sich die Hörner ablaufen«, das Glück ermöglichen, »ohne Schrecken seiner selbst inne zu werden«.

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Die Literatur zu den kanonischen Bildungsromanen von Goethe, Keller und Thomas Mann ist kaum mehr überschaubar. Sie hat diese Romane jedoch nicht etwa verständlich, sondern vielmehr unlesbar gemacht. Sie hat, von wenigen Ausnahmen abgesehen, die irritierenden Einsichten aus »Wilhelm Meisters Lehrjahren«, aus dem »Grünen Heinrich« und aus dem »Zauberberg« systematisch verdrängt, anstatt sie mit tiefsitzenden Vorurteilsstrukturen zu konfrontieren. Deshalb unternimmt Hörischs Arbeit den Versuch, die vermeintlich vertrautesten Bildungsromane gegen den Strich ihrer etablierten Deutung zu lesen. Methoden, die von der Literaturwissenschaft immer noch eher skeptisch betrachtet werden (wie Psychoanalyse, Semiologie, Kritische Theorie und Ethnologie), haben diesen Versuch ermutigt. Sein Ergebnis: die Bildungsromane werden einen fremden und befremdeten Blick auf die eigene Kultur und die bürgerlichen Sozialisationsweisen, von denen sie berichten. Und sie erzählen davon, wie der Prozeß der Zivilisation, dem die Romanprotagonisten paradigmatisch unterworfen sind, zunehmend Möglichkeiten glücklicher und glückender Selbsterfahrung vertreibt. Dennoch bebildern die Bildungsromane keine traurige Wissenschaft. Denn sie berichten auch von den Listen und Nebenwegen, die angesichts von Ordnungen, an denen die Wünsche der Helden »sich die Hörner ablaufen«, das Glück ermöglichen, »ohne Schrecken seiner selbst inne zu werden«.

Autor Hörisch, Jochen
Verlag Suhrkamp
Einband Kartonierter Einband (Kt)
Erscheinungsjahr 1983
Seitenangabe 282 S.
Lieferstatus Lieferbar in ca. 5-10 Arbeitstagen
Ausgabekennzeichen Deutsch
Masse H17.8 cm x B10.8 cm x D1.5 cm 252 g
Auflage 2. A.
Reihe edition suhrkamp
Verlagsartikelnummer 11180

Über den Autor Jochen Hörisch

Jochen Hörisch, Jahrgang 1951, war Professor für Neuere Germanistik und Medienanalyse an der Universität Mannheim. Er ist Mitglied mehrerer Akademien und lebt in der Nähe von Mannheim. Bei Hanser erschienen zuletzt Tauschen, sprechen, begehren. Eine Kritik der unreinen Vernunft (EA, 2011) und Hände. Eine Kulturgeschichte (2021).

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