Der Band behandelt in neun Beiträgen die nationalistisch bedingten Ausbauprozesse einer Reihe romanischer Regionalsprachen und Varietäten dies- und jenseits des Atlantiks aus komparatistischer Sicht. Im ersten, synchron ausgerichteten Teil werden sechs Regionalsprachen - Katalanisch, Galicisch, Friaulisch, Sardisch, Korsisch und Okzitanisch - in den drei großen Ländern der europäischen Romania - Spanien, Italien und Frankreich - im Hinblick auf die sprachpolitischen Akteure, Präsenz in der wissenschaftlichen Kommunikation sowie bestimmte Aspekte der Normierung systematisch miteinander verglichen. Im zweiten, diachron ausgerichteten Teil wird der Fokus zunächst auf einzelne ausgewählte Regionalsprachen der europäischen Romania - das Dalmatische Ragusas und Galicisch - gelegt. Der transatlantische Vergleich europäischer und amerikanischer Sprachvarietäten am Beispiel des argentinischen Spanisch sowie des Galicischen und des Katalanischen in den entsprechenden Regionen des Spanischen Kolonialreiches im 19. Jahrhundert stellt eine weitere methodologische Dimension des Bandes dar. Zum Schluss wird eine dritte komparatistische Dimension erschlossen, und zwar die des inneramerikanischen romanistischen Vergleichs von Spracheinstellungen in Hispanoamerika, Brasilien und Frankokanada im 19. Jahrhundert im Sinne des Trierer Ansatzes der "America Romana". Die Beiträge sind zum Teil auf Deutsch und zum Teil auf Spanisch verfasst.
Nach wie vor zählen die Eddas und Sagas zu der lebendigen Tradition Islands und gelten als wichtigster skandinavischer Beitrag zur Weltliteratur. Die isländisch-nordische Dichtung wird üblicherweise in zwei Gruppen eingeteilt: eine eddische und eine skaldische. Die Gedichte der Edda gehen auf ein um 1220 entstandenes Handbuch der Poesie unbekannter Autoren zurück; die Themen entstammen der heidnischen Mythologie und den Heldensagen. Die überwiegende Anzahl der skaldischen Gedichte wird dagegen namentlich bekannten Autoren zugeschrieben; inhaltlich stehen zeitgenössische Ereignisse und führende Persönlichkeiten im Vordergrund. Sagas sind die großartigste literarische Leistung der Isländer. Herkunft und Entwicklung bleiben in vielerei Hinsicht im Dunkeln. Etwa in der Zeit von 1200¿1400 niedergeschrieben, sind diese Erzählungen von Menschen und Ereignissen, die von der Gegenwart bis hin zur tiefsten Vergangenheit, vom heimischen Tal des Verfassers bis zu den entferntesten Ländern reichen, oftmals verloren gegangen oder verschollen. Unterschieden werden Königssagas, zeitgenössische Sagas, Isländersagas, Rittersagas und Vorzeitsagas, denen eine lange mündliche Überlieferung von rd. 200 bis 400 Jahren zugrundeliegt. Dieses Buch ist eine umfassend belegte, gleichermaßen wissenschaftlich fundierte wie anschauliche Darstellung der isländischen Literatur von den Anfängen bis zur Reformation. Umfangreiches Bildmaterial vervollständigt jedes Kapitel und zeigt die kulturellen Zusammenhänge von Kultur und Geschichte. Register und Bibliographie machen den Band zu einem wichtigen Nachschlagewerk für Nordisten. Der Autor ist Direktor des Arni Magnusson Instituts, Reykjavik, mit einer der bedeutendsten Sammlungen literarischer Zeugnisse des mittelalterlichen Europa.
Die seit 1974 erscheinenden Studien zur Altägyptischen Kultur zählen zu den international renommiertesten ägyptologischen Fachzeitschriften. Die Bände enthalten Erstveröffentlichungen und Bearbeitungen von Dokumenten und zu Denkmälern sowie archäologische, philologische, historische und religionswissenschaftliche Erörterungen und Abhandlungen.
Das portugiesische Kreol von Guinea-Bissau dient heute etwa einer halben Million Einwohnern als Verkehrssprache. Für einen wachsenden Anteil der Bevölkerung ist es mittlerweile zur Muttersprache geworden, mit zunehmender Tendenz vor allem unter den Bewohnern der Städte. Der Band beginnt mit einem Überblick über die Geschichte der Kolonialisierung und der Entstehung des Kreols, gibt dann eine detaillierte Beschreibung der heutigen soziolinguistischen Situation, im Hauptteil einen Abriß der Grammatik sowie als Anhang eine Auswahl von kreolischen Texten mit portugiesischer Übersetzung.
Der im Jahr 1998 verstorbene Dietrich Hofmann war studierter Germanist, Skandinavist und Anglist, der im Rahmen seiner Professorenlaufbahn erst in Saarbrücken, später in Münster und zuletzt, bis zu seiner Emeritierung 1989, in Kiel gelehrt hat. Zum 65. Geburtstag des renommierten Philologen im Jahr 1988 trugen seine Gratulanten zahlreiche kleinere Schriften des Jubilars zusammen, die zuvor nur vereinzelt und verstreut veröffentlicht worden waren. Das Ergebnis ist das hier vorliegende zweibändige Werk. Während in Band 1 vor allem Beiträge zur nordischen und germanischen Philologie zusammengefasst sind, ist Band 2 Hoffmanns Studien zur friesischen und niederdeutschen Philologie gewidmet.
Schon lange vor dem Aufschwung, den die Kreolistik in den letzten Jahren erlebt hat, hat sich Annegret Bollée den Kreolsprachen zugewandt und gilt daher mit Fug und Recht als Pionierin der deutschsprachigen Kreolistik. Der vorliegende Band gibt mit einer Auswahl ihrer Aufsätze einen Überblick über zentrale Themen der aktuellen Diskussion, die von der Soziolinguistik und Sprachpolitik über die Lexikologie und Lexikographie bis hin zur historischen Grammatik und Sprachgeschichte reichen. Die jeweils auch grundlegende Informationen und weiterführende Anregungen für zukünftige Forschungsprojekte enthaltenden Aufsätze werden durch Gespräche mit der Autorin ergänzt, die Einblicke in ihr Leben und ihr exemplarisches Berufsethos gewähren.