In der Schweizer Tradition der zunächst verkannten und erst spät zu Ehren gekommenen großen Autoren wie Robert Walser, Friedrich Glauser und Albin Zollinger gilt es einen weiteren hochkarätigen Schriftsteller zu entdecken: den Sprachkünstler und Erinnerungsmagier Kuno Raeber. Der eigenwillige und sprachbesessene Autor verarbeitete literarisch die großen Themen der Weltgeschichte: von Rom und Konstantinopel bis zu den Totenritualen der alten Ägypter und dem Maya-Kult der Azteken.
Kuno Raeber begann sein schriftstellerisches Werk 1950 als Lyriker, und
Gedichte begleiten den ganzen Zeitraum seines Schaffens. Je stärker Raeber
im Lauf der 60er und 70er Jahre Reichtum und Flexibilität seiner Sprache
in umfangreichen Erzählwerken entfaltete, desto knapper wurde die Lyrik.
Seine Gedichte wenden sich vor allem durch Klang und rhythmische Ordnung
"ebenso ans Ohr wie ans Auge, wollen ebenso durch ihren Tonfall faszinieren,
wie durch die Bilder, die sie vor dem Leser aufstellen". "Eine Faszination,
die uns so bald nicht mehr loslassen wird." Pia Reinacher