Erich Mühsam und Otto Gross haben, nicht nur biografisch, in ihren familiären und Generationskonflikten, repressionsfreie und, bei allen utopischen Zielsetzungen, weitreichende und nachwirkende Weltentwürfe entwickelt.
Gleichwohl blieben sie beim Diskurs über Gesinnungs- und Verantwortungsethik nicht frei vom zeitgenössischen, auch mentalitätshistorisch wichtigen Problem der individuellen und strukturellen Gewalt. Deren Genese, Geschichte und Gegenwart hat die Teilnehmer einer gemeinsamen Tagung der Erich-Mühsam- und der Internationalen Otto Gross Gesellschaft in Vorträgen, Diskussionen und Lesungen beschäftigt.
Das Thema wurde interdisziplinär befragt und dargestellt. Es bot den Rahmen für biografische, werkgeschichtliche, sozialpsychologische, geschichtliche und andere Fragestellungen, die von historischem wie aktuellem Interesse und geeignet sind, ebenso tradierte wie heutige Strukturen kritisch in den Blick zu nehmen.