Eine archaisch-poetische Erzählung über die Kraft der Wiederholung: Eine Dürre plagt das Land und die Tiere sehen letztlich keine andere Möglichkeit mehr, als auszuwandern. Nur der Löwe bleibt zurück - irgendwer muss ja die Stellung halten. Ein Baum ist das Ziel, saftige, sättigende Früchte trägt er, doch: Sie hängen zu hoch. Mit einem bestimmten Wort ließen sie sich herabholen, aber niemand kennt es, abgesehen vom Löwen.
Im klassisch erzählerischen Dreierschritt machen sich nacheinander Gazelle, Elefant und Schildkröte auf dem Weg zurück, um den Namen des Baumes zu erfragen. Doch während die Gazelle vor lauter Eile und Geschwindigkeit sowie der Elefant vor lauter Eigenlob ob seines guten Gedächtnisses am Weg zum Baum dessen Namen jeweils vergessen haben, wiederholt die Schildkröte während ihrer langsamen Tappserei mantraartig den erlösenden Begriff: "Ungalli". Und tatsächlich, die Früchte senken sich. Die drohende Hungersnot ist gebannt und die Tiere sind um die Erkenntnis reicher, dass es für so manches Ziel Wiederholung und Übung braucht. Eine archaische Geschichte mit einer überraschend aktuellen Aussage.
Ungalli! Ungalli! Der Baum, der heißt Ungalli!
Über den Autor Lena Raubaum
Lena Raubaum wurde 1984 in Wien als Lena Wiesbauer geboren und liebt das, was Sprache kann - ob als Autorin, Sprecherin, Schauspielerin und Leiterin von Schreib- und Leseworkshops. Was sie noch liebt: nach Hause zu kommen, in Bewegung zu bleiben, in Stille zu sitzen, gute Unterhaltungen, den Klang von Musik, gemeinsames Lachen, heiße Schokolade, beflügelnde Geschichten, sinnvolle Gedanken und Elefanten. 2016 erhielt sie den DIXI Kinderliteraturpreis (Kategorie "Kinderlyrik").