Nichts geht ohne die Nase! Mit ihr atmen, riechen und schmecken wir. Gerüche warnen uns vor Gefahren und Düfte können Erinnerungen und Gefühle wecken. Ganz ohne den Verstand. Die Nase entscheidet, wen wir verführerisch finden oder wen wir einfach nicht riechen können. Wie wichtig das Riechen ist, merken wir oft erst, wenn Krankheiten wie Corona uns diesen Sinn rauben. Die Duftvorlieben jedes Menschen sind individuell. Genauso wie der eigene Duft, der Botschaften aussendet und uns bei der Partnerwahl hilft. Das Aufregende: Wir nehmen diese Botschaften nicht nur mit der Nase wahr, sondern Düfte wirken auf den ganzen Körper. Sie können die Wundheilung beschleunigen, den Herzschlag verändern und Haarwachstum und Verdauung verbessern. Sie beeinflussen auch das Gehirn: Wir werden ruhiger oder aktiver. Neueste wissenschaftliche Forschungen haben gezeigt: Sogar Tumorzellen reagieren auf Duftstoffe und reduzieren ihr Wachstum. Umgekehrt geben Tumorzellen selbst Gerüche ab. Trainierte Hunde können sie erkennen.
Über den Autor Hanns Hatt
Hanns Hatt, geboren 1947 in Illertissen, promovierte in Zoologie, Humanphysiologie und Medizin und gehört als Professor für Zellbiologie an der Ruhr-Universität Bochum weltweit zu den renommiertesten Geruchsforschern.Regine Dee ist Journalistin und lebt in Hamburg. Sie hat Anglistik und Soziologie studiert und schreibt für verschiedene Wissenschaftsmagazine.