Wie zerbrechlich ist der Friede geworden! Im Äußeren sehen wir das in Unruhen und Kriegen. Im Inneren vertreiben Sorgen und Ängste, Streitigkeiten und Konflikte unseren Frieden. Wie in den vielfachen Krisen zum Frieden finden? Wie Frieden stiften oder wenigstens zum Frieden beitragen? Die Bibel und die Spiritualität der Jesuiten bieten hier wertvolle Anregungen. Die Autoren zeigen Wege zu tieferem innerem und äußerem Frieden auf. Sie sprechen Stolpersteine an und stellen Übungen für den Alltag vor.
Die Publikation der Vorlesung Erik Petersons über fast den ganzen ersten Korintherbrief aus seiner Bonner Zeit (1924-1929) vervollständigt die Reihe seiner exegetischen Einzelauslegungen in den "Ausgewählten Schriften". Ergänzend enthält der vorliegende Band zentrale Teile aus Petersons Überblicksvorlesung zur paulinischen Theologie (1924/25 und 1926/27) sowie weitere kleinere Studien aus dem Zeitraum von 1915 bis 1950. Petersons prägnante Auffassung von Paulus als "Apostel der Ausnahme" bildet den einen, der "altchristliche Kirchenbegriff" den anderen Brennpunkt seiner auf charakteristische Weise, "dialetktischen" Auslegung des ersten Briefs an die Korinther. Dieser Brief gibt ihm die Gelegenheit, vor allem das frühchristliche Selbstverständnis der Kirche (Ekklesia), ihr Wesen und ihre Sakramente, ihre rechtliche Ordnung und ihren apostolischen Charakter in programmatischer Weise zu erhellen. Aber auch zu vielen anderen heute noch oder wieder aktuellen Themen bietet Peterson überraschende und mitunter provozierende Auslegungen: Dazu gehören beispielsweise seine kritischen Anfragen an die neuzeitliche Offenbarungstheologie, aber auch seine Ausführungen zur Äonentheologie und Eschatologie, zur Feier der Eucharistie, zum Verhältnis der Geschlechter in der Kirche, zu den Charismen und zum Wesen der Liebe (Agape). Peterson beweist durch die theologische Durchdringung der exegetischen und historischen Befunde "Mut zur Theologie" (Karl Kardinal Lehmann), was die hier edierten Texte über die exegetische Fachwelt hinaus auch für andere theologische Disziplinen interessant macht. Die fachkundige Einleitung von Hans-Ulrich Weidemann zeigt hier zentrale Anknüpfungspunkte für weitergehende exegetische und interdisziplinäre Diskussionen auf.
SchUM - so lautete schon im Mittelalter die jüdische Bezeichnung für die Bischofsstädte Speyer, Worms und Mainz, gebildet aus den hebräischen Anfangsbuchstaben der drei Stadtnamen. Ihre jüdischen Gemeinden waren Zentren der Gelehrsamkeit, Rechtsprechung und Architektur, die in weite Teile Europas nördlich der Alpen ausstrahlten. 2021 wurde zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt, was die Zerstörungen der Jahrhunderte überdauert hat: Ritualbauten, Wohnhäuser und Friedhöfe.
Doch wie lebten die Menschen, die diese Bauwerke einst nutzten? Im mittelalterlichen Gassengewirr der SchUM-Städte wohnten, arbeiteten und beteten Juden und Christen Tür an Tür. Täglich kamen die Nachbarn miteinander in Kontakt, täglich prallten unterschiedliche Bräuche und Vorschriften aufeinander. Wie wurden Konflikte gelöst? Wie haben sich Juden und Christen gegenseitig gesehen?
Fachkundige Untersuchungen alter Schriften - Rechtsentscheide, Unterweisungen, Religionsdispute, Schauspiele - und Kunstwerke zeichnen das überraschend vielfarbige Bild einer untergegangenen Welt.
Mit Beiträgen von Christoph Cluse, Stefanie Fuchs, Joachim Glatz, Ulrich Hausmann, Andreas Lehnardt, Vladislav Zeev Slepoy und Klaus Wolf
Als "Marginalien zur Theologie" vereinigte Erik Peterson 1956 einige kleine Studien und Meditationen aus seinen reiferen Jahren in einem schmalen und bald schon raren Bändchen. In diesem, als Band 2 der "Ausgewählten Schriften" vorgelegten Sammlung, wurden noch andere, zum Teil schwer zugängliche kleine Arbeiten von ihm aufgenommen, wie z.B. seine konzentrierte Auslegung des Philipperbriefes und einige Miszellen zu den Engeln, der Musik und der Liturgie.
Dantes Divina Commedia stellt den Weg des Menschen zu Gott in dichterischer Form dar.
Die vorliegende Untersuchung sieht die Divina Commedia vornehmlich mit den Augen der Theologie, nicht mit denen der Philologie. Im Werk selbst sind die Augen Beatricens für Dantes Läuterungsweg maßgebend. Seine konkret-zwischenmenschliche Liebeserfahrung ist Ausgangs- und Zielpunkt seines läuternden Weges zu Gott. Seine Jugendliebe Beatrice wird ihm zur theologischen Führerin und himmlischen Fürsprecherin. Beatrice steht in dieser Perspektive für eine Theologie, die ihren Ausgangspunkt in zwischenmenschlichen Begegnungen sucht, in denen Gott selbst als Zielgrund allen Liebens und Erkennens aufleuchtet. Eine derartige Theologie der Begegnung versteht sich als prinzipiell unabgeschlossen und verdeutlicht so ihren eignen eschatologischen Vorbehalt.
Die Diskussion um die Sterbehilfe lässt die Gesellschaft nicht los. Viele sind verunsichert im Blick auf die ethische Beurteilung medizinischer Handlungen am Lebensende. Stephan Sahm ist als Palliativmediziner mit dem medizinischen Alltag vertraut und reflektiert ihn als Professor für Ethik in der Medizin. Auf diesem Hintergrund erläutert und begründet er seine Position und nennt klare Unterscheidungen: Die Herbeiführung des Todes, das Töten, ist kein Ziel der Medizin. Die Sterbenden begleiten zählt zu den humanen Pflichten - in der Sprache der Religion: zu den Werken der Barmherzigkeit. Doch die bedarf der Klugheit, wenn es darum geht, ihre Position im gesellschaftlichen Streit zu formulieren. Es gilt, der Barmherzigkeit und der Achtung des Lebens in der säkularen Welt Gehör zu verschaffen, und mehr noch: sie im Alltag zu leben.
Die Kampagne "Out in Church" und die ARD-Dokumentation "Wie Gott uns schuf!"sorgten Anfang Januar 2022 für einen Paukenschlag: Es war das größte Outing in der katholischen Kirche jemals, als sich 125 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus verschiedenen Bereichen kirchlichen Lebens in Deutschland unter anderem als lesbisch, schwul, bi, trans*, inter, queer und non-binär outen.
Nobert Lammers und Stefan Diefenbach entwickeln in diesem Buch ihre Vision von einer queer-sensiblen Kirche inspiriert durch die franziskanische Spiritualität. Kann die katholische Kirche trotz heftig geführter Auseinandersetzungen eine Heimat für Menschen vielfältiger sexueller Identitäten sein?
Warum sind Menschen glücklich? Nicht weil sie viel Geld haben und sich alles leisten können. Glücklich sind Menschen, die versöhnt leben. Versöhnt mit sich selbst, mit ihren Mitmenschen, mit ihrem Schicksal, mit Gott. Versöhnung - das ist eine ausgestreckte Hand, ein konstruktives Streitgespräch, die zärtliche Umarmung, aber auch der hoffnungsvolle Kampf gegen Ursachen der Ungerechtigkeit und die Zerstörung der Schöpfung.
Dieses Buch geht der biblischen Spur von Glück und Unglück, von Schuld und Vergebung nach. Aber auch der Frage: Was hilft uns, uns mit unseren Brüchen zu versöhnen? Die Rückkehr zum Paradies ist keine Verheißung für das "Danach" oder eine utopische Fiktion. Versöhnung ist trotz aller Verwundungen und Störungen ein Weg zum Glücklich-Werden im Hier und Jetzt.
¿ Versöhnung - ein Weg, um glücklich zu werden
Ihr radikales Ringen mit Gott; ihre Suche nach dem, was nicht aufgeht im Wäg- und Messbarem; ihre Erschütterung angesichts eines Gottes, der nichts will als Liebe - ohne vorausgehende Leistung; ihr gegenüber jeglicher staatlicher oder kirchlicher Autorität unerschrockenes Bemühen, diesem als erstrangig Erkanntem nichts vorzuziehen - all das zeichnet Franziskus und Luther bei allen Unterschieden gleichermaßen aus. Die Konsequenzen, die beide daraus zogen, waren freilich sehr verschieden: Die franziskanische Armut konnte und wollte Luther bei aller Wertschätzung für Franziskus nicht leben; die Kirche zu erneuern und sich ihr doch zugehörig wissen, entwickelte sich bei Luther ganz anders. Indem Nicole Grochowina beider Leben als ein unaufhörliches existentielles Ringen nachzeichnet, stellt sie das heraus, was die beiden miteinander als auch mit uns heute verbindet.
Menschen machen sich auf den Weg, verlassen ihr Zuhause, suchen nach Gott und sich selbst Diese Buch geht dem Phänomen nach, dass immer mehr Menschen, obwohl sie mit Religion nichts zu tun haben möchten, auf Pilgerreise gehen.
Dem Autor geht es einerseits um die Geschichte und Spiritualität des Pilgerns. Aber viel mehr will er das menschliche Leben als einen Pilgerweg beschreiben. Dabei spielt vor allem das Verständnis der franziskanischen Spiritualität und der Aspekt des 'Pilger und Fremdling Seins' eine große Rolle. Damit verbunden ist eine Haltung, die sich nicht an Orten, nicht an Dingen und an Bildern festmacht, sondern als Offenheit gegenüber dem Leben und dem Fremden - eine Haltung, die aus einem großen Vertrauen Gott gegenüber lebt und den Menschen immer wieder aufbrechen lässt.
Worte sind mächtig. Sie können zerstören oder aufrichten. Ruth Näf Bernhard weiß um die Wirkung von Worten: als Therapeutin und Seelsorgerin. Ihre Meditationen bauen Brücken und wecken Leben. Brücken über Abgründe ins Neue, Unerwartete, Grenzenlose. Ihre Gedichte nehmen Gebrochenheit und Zweifel zutiefst ernst. Sie laden ein, nach innen zu lauschen und Vertrautes neu zu denken. Ihre Meditationen führen in die Tiefe menschlicher Existenz. Ungeschönt und aufrichtig. In der Ehrfurcht vor dem Kleinen und Zerbrechlichen atmen sie franziskanische Spiritualität und öffnen Räume für die Begegnung mit dem Ewigen Wort.
Poesie bringt Saiten in uns zum Schwingen, die den Verstand übersteigen. Mit wenigen Worten kann uns ein Gedicht in Kontakt mit unserer tiefsten Sehnsucht bringen.
Die Autorin und Geistliche Begleiterin Lisa F. Oesterheld weiß um das Wunder der Worte. Mit ihren Gedanken, Gedichten und Gebeten lotet sie aus, wie sich über Poesie ein neuer Zugang zum Leben und zu Gott eröffnet. Sie entdeckt darin eine Einladung zum Innehalten, Staunen und Beten. So kann Dichtung zum "Gotteshaus der Poesie" werden.
Inspiriert sind die Texte von der Heiligen Schrift, der franziskanischen Spiritualität und deren Poesie. Der Band will ermutigen, auch in den Brüchen des alltäglichen Lebens die schöpferische Handschrift Gottes zu entziffern.
Das Standardwerk in einer völlig neu überarbeiteten Ausgabe! In Verbindung mit Hans-Ulrich Weidemann wurde das aus der renommierten Reihe "Die Neue Echter Bibel" hervorgegangene Werk inhaltlich aktualisiert. Ein neues, übersichtliches Layout erleichtert dem Leser die Orientierung auch bei komplexen Sachverhalten. Wissenschaftlich fundiert, klar und übersichtlich im Aufbau und gut verständlich ist es für Studierende der Theologie eine wichtige Basisliteratur und darüber hinaus allen am Neuen Testament Interessierten eine wertvolle Hilfe für dessen Verständnis.
Tagtäglich werden wir von Menschen, Dingen und Ereignissen leiblich, geistig und seelisch berührt. Wohlwollende Berührungen tragen zur Entwicklung unseres Menschseins bei. Ebenso sind sie Teil unseres Glaubens und unserer Spiritualität. Etwas von dieser Zärtlichkeit Gottes spürbar werden zu lassen, ist Auftrag aller, die das Evangelium leben wollen. Aktuelle Entwicklungen lassen jedoch fragen, wie es mit einer heilenden Seelsorge von Kirche aussieht. Das Ausmaß sexualisierter Gewalt zeugt vom Missbrauch von Berührung. Die Abstandsregelungen der Corona-Pandemie mit Distanz als Form der Nächstenliebe lassen Begegnung und Nähe vermissen. Dieses Buch will zeigen, wie heilsame Berührung gelingen kann
In Lebenskrisen geht etwas "in die Brüche". Aber Brucherfahrungen sind nie von vornherein gut oder schlecht. Je nachdem, wie ich mit ihnen umgehe, können sie zur Katastrophe oder zu einem Aufbruch führen. Auch eine lebendige Spiritualität ist nicht ohne Brüche zu haben, weil Brüche zum Leben gehören - zum Wachsen in seelische Tiefen hinein wie in soziale, ja universale Weite hinaus. Ein krisengereifter Glaube birgt ungeahnte kreative Kräfte zur Lebensgestaltung im Persönlichen wie im Politischen, wirkt sich aus im Kontakt mit den Schwächen anderer und mit den Schwachen in der Gesellschaft. Georg Lauscher geht den Bruchstellen des Lebens entlang, spürt die verborgenen, nicht leicht zu entschlüsselnden Botschaften der Erfahrung von Verlust oder Scheitern auf und deutet sie aus der franziskanischen Spiritualität, um sie für ein lebendiges Leben fruchtbar zu machen.
Der alte Kommissar Barth kehrt in sein Heimatdorf Dornbusch zurück. Zwei Freunde aus Schultagen nehmen ihn auf: Jacob, ein katholischer Priester im Ruhestand, und Melchior, der vom Rollstuhl aus einen Friedhof im Internet betreibt. Viel Zeit bleibt ihnen nicht: Barth kommt zum Sterben, während Dornbusch dem anrückenden Braunkohletageabbau zum Opfer fällt. Vorher aber ereignen sich mysteriöse Todesfälle. Mord? Selbstmord? Im niederrheinischen Novembernebel muss Barth seinen letzten Fall lösen - und macht mehr als eine überraschende Entdeckung.